Retfærdighedens Ryttere - Dänemark tiefschwarz

Der dänische Film "Retfærdighedens Ryttere", auch unter "Riders of Justice" oder "Helden der Wahrscheinlichkeit" bekannt, lief mir neulich in einer Mediathek über den virtuellen Weg. Nach der Beschreibung wohl auf meiner Linie ... sozusagen die Olsenbande mit Christopher Brookmyre gekreuzt. Des Abends mit Herself angesehen. Und wir haben beide herzlich, laut und lange gelacht.

Allerdings so ein tiefes Bauchlachen, das man sich für die besonders makaberen Scherze vorbehält. Denn ein Schenkelklopfer ist dieses Rachedrama weniger. Eher die Tragödie einer zusammengewürfelten Gruppe von Einzelgängern und Verlierern, die Dank einer kleinen, statistischen Unreinheit die Welt verändern wollen. Oder: Glauben, zu müssen.

An bekannten Schauspielern ist allenfalls Mads Mikkelsen zu nennen, der den stoischen, gestörten Kriegsveteranen ohne jede Regung gibt. Der Rest der Riege, ein behinderter Mathematiker, ein Computergenie in Dauertherapie, ein heftig übergewichtiger Hacker, und nicht zuletzt ein zufällig aufgelesener ukrainischer Stricher sind dagegen umso lebendiger in Gestik, Mimik, und ausufernder Phantasie. Was dann auch den Rachefeldzug gegen eine kriminelle Rockerbande zu einem recht abwechslungsreichen Gemetzel macht. Das in einem klassischen Shoot-Out endet, der schon Westernqualität hat. Und insgesamt so gut, dass man Regisseur und Drehbuchautor Anders Thomas Jensen selbst seine Mitwirkung bei "The Dark Tower" verzeiht.

Bestimmt kein Film, den alle Zuschauer mögen ,,, dazu ist er schlicht zu makaber, teilweise auch zu nihilistisch. Und nicht unbedingt ein logischer Film, in letzter Konsequenz. Aber ein Film, der auch nachdenklich macht: Wie sicher sind Algorithmen wirklich, wie abhängig sind sie von unseren Vorgaben (und damit Wünschen), wann darf man das Gesetz in die eigene Hand nehmen?

In meinen Augen: Definitiv empfehlenswert!

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